Im Gegensatz zu freistehenden Bäumen werden Bäume im Spalier zu anderen Zeiten bearbeitet.

Insbesondere in der Wachstumszeit der Bäume, also im Frühling und Sommer, wird die Form eines Spalierbaumes bestimmt, im Winter werden nur noch Korrekturen vorgenommen.

Der erste Schnitt nach dem Pflanzen eines Baumes, der als Spalierbaum wachsen soll, erfolgt direkt während des Einpflanzens.

Der Besuch in der Baumschule sollte dafür genutzt werden, solche Bäume auszusuchen, die tief veredelt sind, möglichst auf schwachwachsenden Unterlagen, und die die Knospen an der richtigen Stelle haben, also da, wo der erste Austrieb erfolgen soll. Nehmen Sie möglichst einjährige veredelte Bäume. Es ist also zweckmässig, einen Zollstock dabei zu haben.

Zu Hause werden die Bäume, wenn wurzelnackt erworben, nach dem Wässern eingepflanzt. Danach wird der bisherige Haupttrieb oberhalb der benötigten Knospen abgeschnitten.

Danach wird zunehmend mit Daumen und Zeigefinger gearbeitet, die neuen, beispielsweise im unteren Foto rötlichen, noch weichen Triebe werden angebunden und überflüssige, ebenfalls rötliche weiche mit den Fingernägeln abgekniffen, entspitzt, pinziert. Sind die Triebe erst verholzt, hilft nur noch die Schere.

Auch beim weiteren Wachsen wird immer wieder darauf geachtet, dass Zweige, die zu lang wachsen, in die falsche Richtung, oder überflüssig sind, abgekniffen oder abgeschnitten werden.

Wenn die Triebe nach oben wachsen sollen, dann gibt es oft Probleme, dass das Wachstum der Seitentriebe, des Fruchtholzes, zu spärlich ist. In diesem Falle sollte im Winter der vorjährige Neutrieb bis zu etwa 50 cm abgeschnitten werden. Damit erreicht man, dass an den unteren Teilen der Triebe im neuen Jahr schlafende Augen zum Wachsen angeregt werden.