Pflaume K

Dies ist der erste im Spalier stehende Baum auf meinem jetzigen Grundstück. Die Pflaume The Czar habe ich im Jahr 1998 gepflanzt, 2000 hatte ich die ersten Früchte daran. Im Jahr 2006 hatte der Baum nachfolgendes Aussehen:

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Es ist deutlich zu sehen, dass der Baum zwar an einem waagerecht gespannten Draht gezogen worden ist, aber der Rest vom Spalier komplett fehlte, und das, obwohl einige Triebe bereits gut nach oben gewachsen waren.

 

Das Problem war hier also - wie passe ich ein Spalier  an den gewachsenen Baum an?

Ich besorgte mir also 20 Meter Metallseil, mit Plaste ummantelt, eine Dachlatte 5 Meter lang, 6 Winkel   20 cm Kantenlänge,  6 Schraubhaken, 6 Druckfedern, Schrauben mit 9 cm Länge, Material zum Anfertigen von 6 Ösen und Klemmen zum Befestigen der Metallseile. Dazu kommen 2 Pflanzstäbe von je 2,40 Länge, ebenfalls plastummantelt. Das Material hat etwa 120 EUR gekostet.

Die Dachlatte habe ich mit Sandpapier geschliffen und gestrichen, danach mit den langen Schrauben unter dem Dachüberstand  angeschraubt. Danach haben wir entsprechend dem Wachstum der senkrecht stehenden Triebe die Haken in der Dachlatte eingeschraubt. An den oberen Enden der Drahtseile haben wir Ösen gefertigt und sie in die Haken eingesetzt.

Senkrecht an den Metallseilen haben wir im Betonsockel die Winkel angeschraubt und in den vorderen Löchern das Seil durchgesteckt, darunter die Federn und die Klemmen befestigt.

An nunmehr senkrecht oben und unten befestigten Drahtseilen haben wir in der Höhe, wie zunächst der Draht gewesen ist, die beiden Pflanzstäbe angebunden. Daran wurde dann der waagerecht wachsende Teil des Baumes gebunden, an die Metallseile die senkrechten Triebe.

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01. April 2007

Am linken äusseren Trieb an der Hausecke ist zu sehen, dass der Trieb im Vergleich zu den anderen drei bereits recht gut gewachsenen noch sehr klein ist. Eigentlich sollte es so sein, dass die äusseren Triebe zuerst oben ankommen, danach die nächst innen liegenden und erst zum Schluss die innen wachsenden. Lässt man zunächst die innen, hier also zwischen den Fenstern wachsenden Triebe wachsen, hat man starke Probleme, die aussen wachsenden noch zum wachsen anzuregen. Der Baum hat immer das Bestreben, so schnell wie möglich nach oben zu wachsen.

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07. April 2007

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03. Mai 2007

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03. Juni 2007

12. Juli 2007

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12. Juli 2007

01. August 2007

Insgesamt haben wir von diesem Baum in diesem Sommer etwa 20 kg Pflaumen geerntet. Die meisten haben wir direkt vom Baum in den Mund gesteckt, etwa 5 kg verschenkt, einige Gläser eingekocht und einmal Pflaumenkompott mit frischen Hefeklössen gegessen.

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Am 21.08.2007 habe ich im Bereich des Stammes, also zwischen den beiden Fenstern die gewachsenen Trieb eingekürzt, um ein sogenanntes Überbauen zu verhindern. Damit habe ich den Trieben an den anderen Stellen zu weiterem Wachstum anregen wollen. Der Trieb am schmalen Fenster links ist nunmehr bereis am Ende seines Längenwachstums angekommen,ich habe ihn vor einiger Zeit oben gekappt. Er soll nun nur noch Seitentriebe bilden.

Am Jahresanfang hatte ich das Problem, dass der linke Trieb an der Hauswand sehr klein war. Jetzt, am 17. Oktober 2007, sieht man sehr schön,dass derTrieb den anderen in der Höhe erreicht hat. Im kommenden Sommer, so glaube ich, wird dieser Trieb, vielleicht auch der daneben wachsende, seine endgültige Höhe erreicht haben.

Sollten sich im kommenden Frühling an den zwischen den Fenstern befindlichen Stahlseilen Triebe bilden, so werde ich die ein kleines Stück wachsen lassen, um auch für die letzten beiden Triebe die Grundlagen zu bilden.

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Es ist hier gut zu sehen, dass im Laufe des Sommers der Faden in den Trieb eingewachsen ist. Dies könnte zur Folge haben, dass dort die Gefahr eines Bruchs des Triebes besonders gross ist. Aus diesem Grunde muss mindestens einmal jährlich das komplette Spalier auf solche Stellen untersucht werden. Ich löse einmal jährlich sämtliche Verbindungen und erstelle sie jeweils an anderen Stellen. Würde ich diese Einschnürungen  nicht beseitigen, könnte ich im kommenden Herbst das Band nur dann beseitigen, wenn dabei auch der Baum verletzt wird.

18.05.2008

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Nachdem die Blüte etwa so ausgefallen ist wie 2007 und dementsprechend viele Früchte angesetzt haben, hat sich nun auch das Blattwerk und das Geäst sehr schön weiterentwickelt. Neben der Lampe rechts haben die beiden senkrechten Triebe mit Verzweigungen diesen Teil der Wand sehr schön bewachsen. Auch auf der linken Seite, neben dem breiten Fenster, wächst der Trieb auch schön in die Breite. In der Mitte haben wir begonnen, älteres abgetragenes Holz auszulichten und durch neue Austriebe zu ersetzen. Ausserdem  sollen in diesem Jahr neu wachsende Triebe benutzt werden, um die beiden Seile zwischen den Fenstern zu entwickeln. Aber, die dürfen erst dann richtig in die Höhe wachsen, wenn die linken Triebe ihre gewünschte Höhe erreicht haben.

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reife Früchte am 21.07.2008

10,4 kg, gepflückt am 25.07.2008

Am 11.09.2008 sieht der Baum wie rechts abgebildet aus. Nachdem wir auch in diesem Jahr wieder etwa 20 kg Früchte geerntet haben, hatte ich zusätzlich noch mehr Wachstum erwartet. Auf der linken Seite ist der äussere Trieb in diesem Jahr nur etwa 30 cm gewachsen, der daneben stehende gar nicht. Im Frühsommer hatte ich in der Mitte am waagerechten Teil reichlich ausgelichtet. Da sind die neuen jungen Triebe gut entwickelt. Insoweit bin ich natürlich nicht unzufrieden. Letzte Arbeiten in diesem Jahr sind eventuelle kleinere Schnittkorrekturen, zumindest aber das Entfernen aller Haltungen des Baumes am Gerüst. Das sind immer wieder notwendige Arbeiten, um das Einwachsen der Bänder, Fäden und Klammern in das Holz zu verhindern.

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Hier ist die Blüte am 11.04.2009 zu sehen.

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Neben den üblichen Arbeiten wie anbinden, pinzieren, ausdünnen und ähnlichen Arbeiten ist hier (24.05.2010) bereits zu sehen, wie schnell die beiden Mitteltriebe zwischen den Fenstern gewachsen sind und wie schwer es dagegen den beiden linken Trieben fällt, die gewünschte Höhe zu erreichen. Auch kann man hier bereits sehr gut sehen, wie stark das Dickenwachstum an den mittleren Trieben ist.

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Am 02.07.2011 kann man behaupten, bis auf wenige kleinere Verzweigungen hat das Pflaumenspalier seine gewünschte Größe erreicht. Leider haben wir dieses Jahr nur etwa 5 kg Pflaumen ernten können, aber immerhin, sie waren wir jedes Jahr lecker.

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Im Jahr 2012 hat mich mein schöner Pflaumenbaum leider verlassen, nun, nachdem er seinen vorbestimmten Platz vollständig ausgefüllt hat. Er ist von außen nach innen innerhalb weniger Wochen verdorrt, sodaß ich ihn leider ausgraben und verbrennen musste. Auch die beiden inneren Triebe waren zum Schluß betroffen.

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